(c) Jüdisches Museum Franken | Grafik: Katja Raithel, Christian Harnoth, zurgestaltung, Nürnberg
Blick in die Synagogengasse (jpg, 5MB)
(c) Jüdisches Museum Franken
Ansicht der Synagogengasse
(c) Jüdisches Museum Franken | Filmstill: buchstabenschubser, Potsdam
(png / 2MB)
Blick in die historische Laubhütte der Familie Löw Koppel aus dem späten 18. Jahrhundert (Jüdisches Museum Franken)
(jpg/3MB)
PRESSEKIT SHITSTORM 2025
Shitstorm. Meinungsstreit im Museum
Von Raub, Restitution und Mythen der Toleranz
Pressemappe mit Fact Sheet
Ausstellungstexte
Hörbeispiele
Pressefotografien zum Download
Wechselausstellung im JMF Fürth
Museen sollen sammeln, bewahren, forschen, vermitteln und präsentieren – aber sollen sie auch provozieren? Wer sich mit jüdischen Themen nach der Schoa öffentlich auseinandersetzt, bewegt sich auf emotionalem Terrain. Allein um die Errichtung Jüdischer Museen im deutschsprachigen Raum gab es große Konflikte um konzeptionelle Inhalte, Deutungshoheiten, Egos und Emotionen. Mit mancher Wechselausstellung oder gesellschaftspolitischen Positionierung verhält es sich seitdem nicht anders.
Anlässlich 25 Jahre Jüdisches Museum Franken in Fürth zieht das JMF mit der Ausstellungsreihe „Shitstorm. Meinungsstreit im Museum“ Bilanz und erinnert an kontroverse Themen und Ausstellungen, die das Museum und sein Umfeld nachhaltig prägten.Als letzter Teil der Ausstellungsreihe präsentiert diese Intervention den Umgang des Jüdischen Museums Franken mit NS-Raubkunst und der Restitution jüdischen Eigentums nach 1945 sowie den Umgang mit dem Mythos der „Fürther Toleranz“, die in der 2007 gezeigten Ausstellung „Fürth, das fränkische Jerusalem – Von der Erfindung jüdischer Geschichte“ beleuchtet wurde.
Was war passiert, was haben die Auseinandersetzungen bewirkt und wo stehen wir heute?
Do, 16.10.25, 17.30 Uhr Feierabend im Museum: After-Work-Angebot mit Highlight-Führung durch die Wechselausstellung und Weinverkostung Anmeldung: besucherservice@juedisches-museum.org
Do, 13.11.25, 17.30 Uhr Feierabend im Museum: After-Work-Angebot mit Highlight-Führung durch die Wechselausstellung und Weinverkostung Anmeldung: besucherservice@juedisches-museum.org
SHITSTORM. MEINUNGSSTREIT IM MUSEUM Von Raub, Restitution und Mythen der Toleranz
Ausstellungseröffnung
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Museen sollen sammeln, bewahren, forschen, vermitteln und präsentieren – aber sollen sie auch provozieren? Wer sich mit jüdischen Themen nach der Schoa öffentlich auseinandersetzt, bewegt sich auf emotionalem Terrain. Allein um die Errichtung Jüdischer Museen im deutschsprachigen Raum gab es große Konflikte um konzeptionelle Inhalte, Deutungshoheiten, Egos und Emotionen. Mit mancher Wechselausstellung oder gesellschaftspolitischen Positionierung verhält es sich seitdem nicht anders.
Anlässlich 25 Jahre Jüdisches Museum Franken in Fürth zieht das JMF mit der Ausstellungsreihe „Shitstorm. Meinungsstreit im Museum“ Bilanz und erinnert an kontroverse Themen und Ausstellungen, die das Museum und sein Umfeld nachhaltig prägten.
Als letzter Teil der Ausstellungsreihe präsentiert die aktuelle Intervention den Umgang des Jüdischen Museums Franken mit NS-Raubkunst und der Restitution jüdischen Eigentums nach 1945 sowie den Umgang mit dem Mythos der „Fürther Toleranz“, die in der 2007 gezeigten Ausstellung „Fürth, das fränkische Jerusalem – Von der Erfindung jüdischer Geschichte“ beleuchtet wurde.
Was war passiert, was haben die Auseinandersetzungen bewirkt und wo stehen wir heute?
Eintritt frei
Jüdisches Museum Franken in Fürth (Königstraße 89)
mit Schüler:innen der Wilhelm-Loehe-Schule Nürnberg und Expert:innen der Israelitischen Kultusgemeinde Nürnberg, der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS), der Bayerische Informationsstelle gegen Extremismus (BIGE) und der Bereitschaftspolizei Bayern
Nach den Anschlägen der islamistischen Terrororganisation Hamas in Israel treten neben der Anteilnahme für die Opfer auch unverhohlener Antisemitismus und Israelfeindschaft offen zutage. Der 7. Oktober 2023 markiert einen Wendepunkt für die Zivilgesellschaft in Israel und in den palästinensischen Gebieten als auch in Deutschland. In unserer Gesellschaft erscheinen antisemitische Erzählungen häufig als gemeinsamer Nenner, auf den sich unterschiedliche Gruppierungen einigen können.
Schülerinnen und Schüler der Klasse 12 der Wilhelm-Loehe-Schule in Nürnberg haben sich intensiv mit der Thematik befasst. In kurzen Impulsen informieren sie über gängige antisemitische Erzählungen und ihre Kontexte. Anschließend befragen sie Expert:innen der Israelitischen Kultusgemeinde Nürnberg, der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS), der Bayerische Informationsstelle gegen Extremismus (BIGE) und der Bereitschaftspolizei Bayern zu deren Erfahrungen mit Antisemitismus seit dem 7. Oktober.
Eintritt frei
Jüdisches Museum Franken in Fürth (Königstraße 89)
Handlungsanleitungen für den Umgang mit Antijudaismus und Antisemitismus
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In der zweiteiligen Fortbildung von Bibelmuseum und Jüdischem Museum Franken erfahren Teilnehmer:innen mehr über Wurzeln und Hintergründe antijudaistischer und antisemitischer Narrative und erhalten Handlungsanleitungen für den Umgang mit Antijudaismus und Antisemitismus im Unterrichts- und Vermittlungsalltag.
Teil 1 – im Bibelmuseum in Nürnberg, 10:30-11:30
In der ersten Station der Fortbildung im BIBEL MUSEUM BAYERN lernen Sie christliche antijudaistische Narrative kennen und hinterfragen diese gemeinsam im Kurs vor dem Hintergrund antisemitismuskritischer Bildungsarbeit. Antisemitismus mit all seinen schrecklichen Konsequenzen hat seine Wurzeln unter anderem im christlichen Antijudaismus. Nachdem die beiden großen christlichen Kirchen ihre Haltung gegenüber dem Judentum grundlegend in positiver Weise verändert haben, bleiben diverse Narrative für den Umgang mit dem Judentum in Unterricht und Bildung weiter bestimmend.
11:30-13:00 Mittagspause und selbstorganisierter Transfer nach Fürth
Teil 2 – im Jüdischen Museum Franken in Fürth, 13:00-15:00
Im zweiten Teil bietet das Jüdische Museum Franken in Fürth einen Workshop zu heutigen Formen des Antisemitismus. Nach den Anschlägen der islamistischen Terrororganisation Hamas im Oktober 2023 in Israel treten neben der Anteilnahme für die Opfer auch unverhohlener Antisemitismus und Israelfeindschaft offen zutage. Der Workshop vermittelt zum einen grundlegendes Wissen um den israelisch-arabischen Konflikt und die aktuellen Geschehnisse. Des Weiteren sensibilisiert er die Teilnehmer*innen für die Wirkmechanismen und das tödliche Potential antisemitischer Verschwörungstheorienund bespricht mit ihnen die Grundlagen des Zusammenlebens in einer freiheitlichen Demokratie. Ziel ist die Befähigung, Antisemitismus in gruppendynamischen Prozessen handlungssicher zu begegnen.
Anmeldung notwendig unter willkommen@bibelmuseum.bayern oder über das FIBS-Portal (Fortbildungen in Bayerischen Schulen)
Teilnahme kostenfrei
Jüdisches Museum Franken in Fürth, Königstraße 89
Altbau bedingt barrierefrei
Neubau barrierefrei
Eintritt frei
Jüdisches Museum Franken in Fürth (Königstraße 89)
Sommerkonzert in der Synagoge mit Tehila Nini Goldstein (Sopran) und Jascha Nemtsov (Klavier und Moderation)
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Die Jüdische Geschichte ist von Beginn an eine Migrationsgeschichte zwischen Wanderung, Heimat und erzwungenem Exil. Jüdisches Leben existierte und existiert bis heute in allen möglichen Teilen der Welt mit vielfältigen kulturellen Ausprägungen. Nichts spiegelt diese globale Vielfalt so treffend wider wie jüdische Musik. Tehila Nini Goldstein (Sopran) und Jascha Nemtsov (Klavier) nehmen Sie mit auf eine musikalische Reise.
Das Programm verbindet hochkarätige Vokalwerke in jiddischer, hebräischer Sprache und in Ladino von bekannten Komponisten wie Maurice Ravel oder Mieczysław Weinberg, sowie von erst kürzlich wiederentdeckten herausragenden jüdischen Komponisten. Darunter der in Fürth geborene Jakob Schönberg (1900-1956), Moshe Milner (1882-1953), der in die Musikgeschichte als Komponist der ersten jiddischen Oper einging oder Alberto Hemsi (1898-1975), der alte sephardische Gesänge in Ladino rund ums Mittelmeer sammelte.
18 Euro| 15 Euro ermäßigt| 8 Euro Kind
Jüdisches Museum Franken in Schnaittach (Museumsgasse 12-16)
Robert Schindel liest im Jüdischen Museum Franken in Fürth
Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Elternbeirat des Heinrich Schliemann Gymnasiums Fürth und der Jakob Wassermann Buchhandlung
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Der Lyriker, Autor und Regisseur Robert Schindel liest im Jüdischen Museum Franken in Fürth aus ausgewählten Passagen aus seinem Gedichtband Flussgang und sowie aus dem Romanmanuskript Genia und die lichte Zukunft. Letzteres ist der dritte Teil einer Trilogie, in dem es um das Leben einer Wiener Kommunistin im 20. Jahrhundert handelt. Der Roman beginnt mit dem Brand des Justiszpalastes in Wien und den entsprechenden Unruhen im Juli 1927 und endet vermutlich Anfang 1957 nach den Ungarnereignissen.
Robert Schindel wurde 1944 in Bad Hall bei Linz geboren. Als Kind jüdischer Kommunisten überlebte der die Zeit des Nationalsozialismus in Wien. Später wurde er Wortführer der radikalen Studentenbewegung Kommune Wien und Mitbegründer der Gruppe Hundsblume. 2009 wurde er als Professor an die Wiener Universität für angewandte Kunst berufen.
Schindel wurde mit zahlreichen Literaturpreisen ausgezeichnet, unter anderem auch mit dem Jakob-Wassermann-Literaturpreis (2007). Er würde zu den interessantesten, aber auch eigentümlichsten Autoren der Gegenwartsliteratur zählen, der sich streitbar und unangepasst gegen den Antisemitismus wendete, so die Jury zu ihrer Entscheidung.
Schindels Werke Gebürtig. Roman (1992), Mein liebster Feind. Essays, Reden, Miniaturen (2004), Fremd bei mir selbst. Die Gedichte (2004), Mein mausklickendes Saeculum. Gedichte (2008), Man ist viel zu früh jung. Essays und Reden (2011), Der Kalte. Roman (2013) erschienen im Suhrkamp Verlag.
8 Euro regulär / 6 Euro ermäßigt / Fördervereinsmitglieder und Schüler:innen frei
Jüdisches Museum Franken in Fürth (Königstraße 89)
Feiern Sie mit dem JMF das Synagogengassenfest 2025 mit Live-Musik, kulinarischen Köstlichkeiten, Führungen, Schüler:innen-Ausstellung, Gewinnspiele
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11-11:30 Uhr
Museumsführung durch die Wechselausstellung „Kitsch.Sehnsucht nach Jiddischkeit“ (Treffpunkt im Jüdischen Museum Franken, Synagogengasse 10a, rückwärtiger Eingang)
11-16 Uhr
Selber Drucken! Mitmachstation für Alle
(Treffpunkt: Synagogengasse 2)
11-16 Uhr
Dreh dich schlau – das Glücksrad-Quiz
(Treffpunkt: Infopoint Synagogengasse 6)
12-12:30 Uhr
„Fakt, oder Fakenews – Stadtführung in Schwabach“
(Treffpunkt: Infopoint Synagogengasse 6)
13 Uhr
Konzert „Klezmer Sisters“ Svea Zhidetskaya (Gesang) und Inna Surzhenko (Klavierbegleitung)
(Ehemalige Synagoge, Synagogengasse 6)
13 bis 13:30 Uhr
Museumsführung durch die Wechselausstellung „Kitsch.Sehnsucht nach Jiddischkeit“ (Treffpunkt im Jüdischen Museum Franken, Synagogengasse 10a, rückwärtiger Eingang)
14 Uhr
Hummus, Falafel und Co – Israelische Spezialitäten von Tel Aviv-Jaffa Nürnberg
Buffeteröffnung im Anbau der Ehemaligen Synagoge
Sitzgelegenheiten im Außenbereich
14-14:30 Uhr
„Fakt, oder Fakenews – Stadtführung in Schwabach“
(Treffpunkt: Infopoint Synagogengasse 6)
14:30 -15:30 Uhr
Jüdische Symbole
Ausstellungeröffnung mit Schüler:innen der Freien Waldorfschule Wendelstein
Im 1. OG der Ehemaligen Synagoge, Synagogengasse 6
15-15:30 Uhr
Museumsführung durch die Wechselausstellung „Kitsch.Sehnsucht nach Jiddischkeit“ (Treffpunkt im Jüdischen Museum Franken, Synagogengasse 10a, rückwärtiger Eingang)
16-16:30 Uhr
„Fakt, oder Fakenews – Stadtführung in Schwabach“
(Treffpunkt: Infopoint Synagogengasse 6)
Jüdisches Museum Franken in Schwabach (Synagogengasse 10a, Außenbereich Synagoge; Ehemalige Synagoge Synagogengasse 6)
Nicht barrierefrei
Die „Klezmer Sisters“ – Pianistin Inna Surzhenko und Sängerin Svea Zhidetskaya bewegen sich mit virtuoser Leichtigkeit in allen Stilrichtungen – ob Jazz, Musical oder jüdische Folklore
So, 21.09.25, 18 Uhr | JMF Fürth
Ewald Arenz | Zwei Leben
Veranstaltung der Buchhandlung Edelmann in Kooperation mit dem Jüdischen Museum Franken
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»Ewald Arenz trifft immer den richtigen Ton.« Donna
Ein Dorf, die Welt – und die Sehnsucht nach einem selbstbestimmten Leben 1971 in einem Dorf in Süddeutschland. Nach einer Art Schneiderlehre in der Stadt kehrt die 20-jährige Roberta auf den Hof ihrer Eltern zurück. Sie ist das einzige Kind und wird irgendwann einmal die Bäuerin sein. Hier auf dem Land sind Vergangenheitsbewältigung, Kriegsdienstverweigerung, Feminismus, Popkultur und Miniröcke nichts, womit man sich beschäftigt. Hier zählen Arbeit, Gehorsam und moralisches Verhalten. Roberta träumt davon, eigene Kleider zu entwerfen, aber sie weiß genau, dass das Träume bleiben werden. Zugleich liebt sie ihren Hof und die körperliche Arbeit in der Natur, wo sie sich ganz und gar spürt. Und sie liebt Wilhelm, den Pfarrerssohn. Wilhelm ist nicht nur für Roberta der Grund, im Dorf zu bleiben. Auch seine Mutter Gertrud bleibt wegen ihres Sohnes. Im Gegensatz zu Roberta hasst sie das Landleben und wünscht sich nichts mehr, als weggehen zu können, hinaus in die Welt. Beide Frauen werden schwanger und müssen eine Entscheidung treffen. Doch ein tragisches Unglück gibt ihrer beider Leben eine komplett neue Richtung.
EWALD ARENZ, 1965 in Nürnberg geboren, hat englische und amerikanische Literatur und Geschichte studiert. Er arbeitet als Lehrer an einem Gymnasium in Nürnberg. Seine Romane und Theaterstücke sind mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet worden. Mit ›Alte Sorten‹ (DuMont 2019) stand er auf der Liste »Lieblingsbuch der Unabhängigen« 2019 und ›Der große Sommer‹ (DuMont 2021) erhielt 2021 ebenjene Auszeichnung. Zuletzt erschien ›Zwei Leben‹ (DuMont 2024).
Jüdisches Museum Franken in Fürth (Königstraße 89)
Immer noch ein Gentlemen’s Agreement? Der Umgang mit enteignetem Kulturgut aus jüdischen Besitz seit 1933
Podiumsdiskussion mit Prof. Dr. Dirk Rupnow (Uni Innsbruck), Dr. Felicitas Heimann-Jelinek (Wien), Monika Berthold-Hilpert und Daniela F. Eisenstein
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Hannah Arendts‘ Beschreibung des Zeitgeists als ein „Gentlemen’s Agreement“ in der unmittelbaren Nachkriegszeit erscheint heute aktueller denn je – in Zeiten von fake news, in denen geschichtsrevisionistische Tendenzen stärker, Meinungen zu Fakten werden sowie Geschichte lieber gefühlt als historisch-kritisch aufgearbeitete wird. Selbst achtzig Jahre nach Kriegsende verwundert es nicht, dass Raub, Restitution und der Umgang mit Kulturgut aus jüdischem Besitz in der musealen Präsentation immer noch umstrittene und kontroverse Themen sind.
Die unzähligen ungeklärten Fälle enteigneten jüdischen Besitzes spiegeln bis heute das Ausmaß der Entrechtung, Enteignung, Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden und Jüdinnen im Nationalsozialismus wider. Dabei profitierten gerade Museen und Archive von der Enteignung der vertriebenen und ermordeten jüdischen Bevölkerung.
Welches Ziel verfolgten Museen und Archive im Nationalsozialismus, enteignete Gegenstände aus jüdischem Besitz zu sammeln, zu bewahren und zu präsentieren? Mit welchen Nachwirkungen müssen sich Museen und Archive auseinandersetzen? Welche politischen und gesellschaftlichen Konflikte erschwerten und erschweren bis heute die Erforschung und Aufklärung von Enteignungsprozessen im Nationalsozialismus? Darüber diskutieren der deutsche Historiker und Professor am Institut für Zeitgeschichte der Universität Innsbruck Dirk Rupnow, die freie Kuratorin und Judaikaspezialistin Dr. Felicitas Heimann, Monika Berthold-Hilpert, Kuratorin am Jüdischen Museum Franken sowie Museumsdirektorin Daniela F. Eisenstein (Moderation).
Alle Häuser des Jüdischen Museums Franken befinden sich in historischen Baudenkmälern aus dem 16. bis 18. Jahrhundert. Sie besitzen begehbare Laubhütten und Ritualbäder, die bis heute erhalten geblieben sind. Zusammen mit den umfangreichen Sammlungen von Judaika und Alltagsgegenständen vermitteln die Museen ein plastisches Bild des jüdischen Lebens in Franken – vom städtischen und kleinstädtischen bis hin zum ländlichen Milieu, von seinen Anfängen bis heute.
Franken war eine bedeutende Wiege jüdischen Lebens in Süddeutschland. In diese fast tausendjährige jüdische Geschichte gibt das Jüdische Museum Franken faszinierende Einblicke. Das Jüdische Museum Franken versteht sich als Zentrum zur Kenntnis und Verständnis jüdischer Geschichte und Kultur in Franken. Das Jüdische Museum Franken vermittelt in seinen drei Häusern in Fürth, Schnaittach und Schwabach die Vielfalt fränkisch-jüdischen Lebens von seinen Anfängen bis zur Gegenwart. Dazu dienen besonders Ausstellungen, Bildungsprogramme, Forschungsprojekte, Veranstaltungen, Publikationen und die Sammlungstätigkeit. Es gehört zum Selbstverständnis des Museums, sich auch an aktuellen gesellschaftlichen Debatten zu beteiligen und Stellung zu beziehen.
BESUCHERSERVICE FÜRTH – MUSEUMKASSE Ingrid Engler (Mary S. Rosenberg Café) Kathrin Gleichmann-Schlesinger Astrid Laufer M. A. (Literaturhandlung & Museumsshop) Evelyn Liedtke Julia Schnitzer +49 (0)911 950 988 – 88 Mail
Lia Bauer (Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Social Media) Susanne Birkmann (Presse- und Öffentlichkeitsarbeit) Ute Hedrich (Sammlung und Ausstellung) Laura Jakobs (Krautheimer Studienbibliothek) Andrea Kragl (Presse- und Öffentlichkeitsarbeit) Dagmar Menzel (Sammlung) Gerd Niklas (Kommunikation) Margit Pfahlmann (Bibliothek) Helmut Steiner (Familienforschung) Lutz Trautvetter (Sammlung)
Familienforschung
Gerne helfen wir bei der Familienforschung weiter. Dabei durchsuchen wir unsere Bestände und empfehlen Ihnen gezielt weitere Ansprechpartner:innen.
Die Vernetzung mit anderen kulturellen Einrichtungen, mit Forschern und Nachkommen jüdischer Familien ist für die Erforschung der fränkisch-jüdischen Geschichte und Kultur unerlässlich. Mehr über die Netzwerke, outreach Programme und Kooperationen des JMF erfahren Siehier.
Sie planen ein Projekt zur fränkisch-jüdischen Geschichte und Kultur? Oder Sie suchen Bildmaterial und sind auf der Suche nach einem bestimmten Objekt? Das Jüdische Museum Franken berät kulturelle Einrichtungen, Vereine sowie Presse, Fernsehen und Rundfunk in der Planung und Realisierung von Projekten zu jüdischer Geschichte und Kultur in Franken.
Partnerschaft
Hier entsteht bald ein Überblick unserer Schulpartnerschaften
Träger
Das Jüdische Museum Franken in Fürth, Schnaittach & Schwabach wird von einem 1990 gegründeten Verein getragen, dem Trägerverein Jüdisches Museum Franken e.V.
Ihm gehören der Bezirk Mittelfranken, die Stadt Fürth, der Landkreis Nürnberger Land, die Marktgemeinde Schnaittach und die Stadt Schwabach an. Zum Trägerverein gehört auch ein wissenschaftlicher Beirat.
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VORSTAND DES TRÄGERVEREINS
Landrat Armin Kroder, Landkreis Nürnberger Land: Erster Vorsitzender
Stadt Fürth, vertreten durch den Referenten für Jugend, Soziales und Kultur der Stadt Fürth Dr. Benedikt Döhla, Zweiter Vorsitzender
Markt Schnaittach vertreten durch Bürgermeister Frank Pitterlein, Schriftführer
Bezirk Mittelfranken vertreten durch Bezirkstagspräsident Peter Daniel Forster
Stadt Schwabach vertreten durch Oberbürgermeister Peter Reiß, Stadt Schwabach, vertreten durch den Stadtrechtsrat Knut Engelbrecht
Verein zur Förderung des Jüdischen Museums Franken e.V. vertreten durch die Erste Vorsitzende Susanne Jahn
Dr. Andrea Kluxen: persönliches Vorstandsmitglied
SPENDENKONTO
Trägerverein Jüdisches Museum Franken e.V.
Sparkasse Fürth
IBAN: DE38 7625 0000 0000 0117 75
SWIFT-BIC: BYLADEM1SFU
WISSENSCHAFTLICHER BEIRAT
Dr. Annett Haberlah-Pohl Kulturreferentin und Bezirksheimatpflegerin des Bezirks Mittelfranken Vorsitz
PD Dr. Immanuel Baumann Leiter des Dokumentationszentrums Reichsparteitagsgelände und Abteilungsleiter „Erinnerungskultur und Zeitgeschichte“.
Prof. Dr. Charlotte Bühl-Gramer, Erlangen Lehrstuhlinhaberin Didaktik der Geschichte der Philosophischen Fakultät und Fachbereich Theologie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Dr. Felicitas Heimann-Jelinek, Wien Freie Kuratorin und Leiterin des Curatorial Education Program der Association of European Jewish Museums (AEJM), ehem. Chefkuratorin des Jüdischen Museums Wien
Dr. Thomas Heyden, Nürnberg Konservator und stellvertretender Direktor, Neues Museum Nürnberg
Cilly Kugelmann, Historikerin, Berlin Beraterin des Jüdischen Museums Berlin, ehem. Programmdirektorin und ehem. stellvertretende Direktorin, Jüdisches Museum Berlin
Dr. Rotraud Ries Historikerin
Tobias Schmid M.A. Museumsleiter Stadtmuseum Schwabach
Dr. Martin Schramm Amtsleiter Stadtarchiv und Museen, Stadt Fürth
Dr. Claudia Selheim Leiterin der Sammlungen Volkskunde, Spielzeug und Judaica, Germanisches Nationalmuseum Nürnberg
Professor Dr. Georg Seiderer Professur für Neuere Bayerische und Fränkische Landesgeschichte und Volkskunde Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Professorin Dr. Sabine Ullmann Professur für Vergleichende Landesgeschichte und Geschichte der Frühen Neuzeit Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt
Der Förderverein Jüdisches Museum Franken e.V. wurde 1988 gegründet. Seitdem ermöglicht er zahlreiche Projekte wie Ausstellungen, Begleitveranstaltungen, Ankäufe für die Bibliothek und Sammlung sowie Raumausstattungen. Auch den Museumsbau in Schwabach und den Erweiterungsbau in Fürth unterstützte er maßgeblich.
Es gibt viele Möglichkeiten an der Arbeit im Jüdischen Museum Franken teilzuhaben! Derzeit suchen wir Angestellte, freie Mitarbeiter:innen und ehrenamtliche Mitarbeiter:innen. Wir freuen uns, wenn Sie mit uns Kontakt aufnehmen.
Wenn ein Buch die Kraft besitzt, daß ich mich in seiner Gesellschaft vergessen kann, dann werde ich zum Leser.
Jakob Wassermann (1873-1934)
EMPFEHLUNGUNGEN
Die meisten kennen den Schriftsteller Lion Feuchtwanger. Die wenigsten wissen, dass die Familie seit der frühen Neuzeit über mehrere Generationen hinweg in Fürth lebten. Die Historikerin Heike Specht erzählt in ihrem neuen Buch die Geschichte der bedeutenden Familie Feuchtwanger aus weiblicher Perspektive.
In einer Buchpremiere las Heike Specht im Jüdischen Museum Franken aus ihrem neuen Buch „Die Frauen der Familie Feuchtwanger“. Eindrucksvoll legte sie
dar, wie vier Generationen starker Frauen den Aufstieg der Familie von der Fürther Provinz ins Großbürgertum Münchens ermöglichten.
Ein echter „page turner“!
Erhältlich in der Jakob Wassermann Buchhandlung.
JAKOB WASSERMANN BUCHHANDLUNG
Die „Jakob Wassermann Buchhandlung“ wird in Kooperation mit „Korn & Berg / Buchhandlung Edelmann“ betrieben. Ihr Konzept sorgt für hochwertige Literatur zur jüdischen Geschichte und Kultur – aktuelle Belletristik und Sachbücher, Abteilungen für Kochbücher zur jüdischen Küche, Kinder- und Jugendliteratur sowie Graphic Novels.
Auch regionale Schwerpunktthemen und Literatur jüdischer Autoren aus Franken wie etwa Ruth Weiß, Roberto Schopflocher, Jehuda Amichai und natürlich Jakob Wassermann stehen im Regal – ergänzt um Autoren, von denen man nicht ahnte, dass ihre Vorfahren aus Fürth stammten, wie etwa Lion Feuchtwanger.
Die Jakob Wassermann Buchhandlung und das JMF organisieren zusammen jährlich Lesungen mit jüdischen Autor:innen und mit Buchvorstellungen zu jüdischen Themen.
Buchbestellungen nimmt die Jakob Wassermann Buchhandlung gerne entgegen.
MUSEUMSSHOP
Neben der Literatur in der Jakob Wassermann Buchhandlung, bietet der Museumsshop des JMF ein reizvolles Sortiment an Judaika, Souvenirs und jüdischem Kitsch. Vom modernen schützenden Amulett bis hin zum Chanukkaleuchter im zeitgenössischen Design finden Judaika-Liebhaberinnen und -liebhaber alles, was das Herz begehrt.
JAKOB WASSERMANN
Der in Fürth geborene Jakob Wassermann (1873-1934) genoss zu seinen Lebzeiten internationalen Ruhm und gehörte zu den meistgelesenen Autoren seiner Epoche. Seine Romane erreichten Rekordauflagen und wurden in über dreißig Sprachen übersetzt. Jakob Wassermann wertete den Erfolg seiner Bücher als Beweis der gelungenen deutsch-jüdischen Symbiose. Der wachsende Antisemitismus in der Weimarer Republik und der Beginn des Nationalsozialismus zwangen ihn jedoch zurück ins »spirituelle Ghetto«, aus dem er einst aufgebrochen war.
ÖFFNUNGSZEITEN & ANFAHRT
Die Jakob Wassermann Buchhandlung und der JMF Museumsshop befinden sich im Jüdischen Museum Franken (Königstraße 89, Fürth) und hat zu den Museumsöffnungszeiten (Dienstag bis Sonntag, 10 bis 17 Uhr) geöffnet.
Parken: Contiparkhaus Flair (Königstraße 112-114)
U1 bis Fürth Rathaus – das Museum befindet sich schräg gegenüber dem Rathaus.
So, 26.05.2024, 14 Uhr | JMF Fürth
Feierliche Umbenennung des Museumsgartens in
Alfred Heilbronn Museumsgarten
Feiern Sie mit dem JMF Fürth und dem Verein zur Förderung des Jüdischen Museums Franken die Umbenennung des Museumsgartens nach dem Fürther Botaniker Alfred Heilbronn (1885-1961). 1933 flüchtete der Botaniker Alfred Heilbronn mit seiner Familie nach Istanbul, wo er ein botanisches Institut und eines der weltweit renommiertesten Botanischen Gärten errichtete.
2014 nahm die türkische Regierung den Garten dem Botanischen Institut der Istanbuler Universität weg und übereignete ihn der benachbarten Religionsverwaltung. Nach einer Übergangszeit wurde der Garten ab 2019 geschlossen. Das Schild über dem Eingangstor „Alfred Heilbronn Botanik Bahçesi“ (Alfred Heilbronn Botanischer Garten) wurde bereits entfernt. Ein Teil des Gartens mit dem Blick auf den Goldenen Horn soll mit einem Gebäude für das Religionsinstitut neu bebaut werden.
Das Jüdische Museum Franken in Fürth möchte die Erinnerung an Alfred Heilbronn lebendig halten und benennt seinen Museumsgarten nun nach dem renommierten Botaniker.
Zur Benennung liest die Autorin Sandra Lüpkes. Die Spiegel-Bestseller-Autorin arbeitet aktuell an einem Roman über die Familie Heilbronn und deren Schicksal vor, während und nach dem Exil in Istanbul. Lüpkes gibt uns Einblicke in den kreativen Prozess, wenn aus einer wahren Geschichte Literatur wird und lässt Alfred Heilbronn in einer kurzen Lesung aus ihrem bislang unveröffentlichtem Manuskript lebendig werden.
Weitere Redner sind die Künstlerinnen Eda Aslan und Dilsad Aladag, die 2022 eine künstlerische Dokumentation zu Alfred Heilbronn im Jüdischen Museum Franken präsentierten. Zum Abschluss spricht Kurt Heilbronn über seinem Vater. Zur Feier werden mehrere Familienmitglieder der Heilbronns anwesend sein.
Begrüßung und Grußworte werden von Museumsdirektorin Daniela F. Eisenstein, Susanne Jahn, Vorsitzende des Vereins zur Förderung des Jüdischen Museum Franken e.V. sowie der Referent für Soziales Jugend und Kultur Dr. Benedikt Döhla sprechen gesprochen.
Für die musikalische Umrahmung sorgen Tim Hacker (Gesang) und Uwe Strübing (Klavier) mit Liedern von Franz Schubert.
Im Anschluss an die Veranstaltung gibt es einen kleinen Umtrunk.
Neubau barrierefrei
Anmeldung: besucherservice@juedisches-museum.org
Die Umbenennung wurde mit freundlicher Förderung des Vereins zur Förderung des Jüdischen Museums Franken e.V. und der Liane und Frank W. Wilmers Stiftung realisiert.
Museen sollen sammeln, bewahren, forschen, vermitteln und präsentieren – aber sollen sie auch provozieren?
Wer sich mit jüdischen Themen nach der Schoa öffentlich auseinandersetzt, bewegt sich auf emotionalem Terrain. Allein um die Errichtung Jüdischer Museen im deutschsprachigen Raum gab es große Konflikte um konzeptionelle Inhalte, Deutungshoheiten, Egos und Emotionen. Mit manchen Themen und mancher Wechselausstellung verhält es sich bis heute nicht anders.
Anlässlich 25 Jahre Jüdisches Museum Franken in Fürth zieht das JMF Bilanz zu drei Themen, die am JMF Fürth für viel Wirbel gesorgt hatten: Deutungshoheiten, Raub und Restitution, Mythen der Toleranz. Was war passiert, was haben die Auseinandersetzungen bewirkt und wo stehen wir heute?
Die Ausstellungsreihe beginnt mit dem Thema Deutungshoheiten und präsentiert eine Retrospektive der umstrittenen satirischen Ausstellung „Feinkost Adam“ der Künstlerin Anna Adam, die 2002 im Jüdischen Museum Franken in Fürth gezeigt wurde.
Führung mit der Museumsdirektorin Daniela F. Eisenstein
Do, 17.10.24, 17.30 Uhr
„Feierabend im Museum“, Führung zu Highlights der Dauerausstellung und der Wechselausstellung „Shit Storm“ mit anschließender Weinverkostung
Do, 14.11.24, 17.30 Uhr
„Feierabend im Museum“, Führung zu Highlights der Dauerausstellung und der Wechselausstellung „Shit Storm“ mit anschließender Weinverkostung
Jüdisches Museum Franken in Fürth (Königstraße 89)
Laufzeit: 11.06.24 – 27.04.25
Öffnungszeiten: Di – So 10-17 Uhr; Das Museum hat am 26.11.24 in Fürth geschlossen.
KITSCH
SEHNSUCHT NACH JIDDISCHKEIT
Jüdisches Museum Franken in Schwabach
13.10.24-7.9.25
Rührselig, anbiedernd, niedlich. Kitsch galt im 19. und 20. Jahrhundert als eine ästhetische Beleidigung. Heute wird er zunehmend positiv gedeutet. Verkitschte Gegenstände sind süß, sentimental oder ironisch. Auf subtile Art spiegeln sie heimliche Sehnsüchte wider und stillen manchmal das Bedürfnis, sich öffentlich zu gesellschaftlichen oder politischen Themen zu positionieren.
Kitsch ist kulturübergreifend und existiert in der säkularen wie in der religiösen Welt – so auch im jüdischen Alltag. Es gibt zahlreiche religiöse Gegenstände für den häuslichen Bereich, mit denen Feiertage begangen
werden und mit deren Hilfe die religiöse Praxis eingehalten wird. Auch Kinderspielzeuge und Alltagsgegenstände, die jüdische Themen aufgreifen, sind in Kitsch-Versionen ausgestaltet. Für die überwiegend jüdisch-säkulare
Bevölkerung, die das Judentum nicht mehr streng religiös lebt, bilden gerade verkitschte Judaika und alltägliche Gebrauchsgegenstände eine Brücke von der Tradition der Vorfahren zu den diversen Bedürfnissen jüdischer Lebenswelten heute.
BEGLEITPROGRAMM
ERÖFFNUNG
So, 06.10.24, 14 Uhr
Veranstaltungsort: Haus der Begegnungen Schwabach (Auf der Aich 1-3)
Bis heute, knapp achtzig Jahre nach Kriegsende sind die Themen Raub, Restitution und der Umgang mit Kulturgut aus jüdischem Besitz noch immer umstritten und kontrovers.
Die unzähligen ungeklärten Fälle enteigneten jüdischen Besitzes, spiegeln bis heute das Ausmaß der Entrechtung, Enteignung, Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden und Jüdinnen im Nationalsozialismus wider. Dabei profitierten neben Kunsthändlern gerade Museen und Archive von der Enteignung der vertriebenen und ermordeten jüdischen Bevölkerung. Waren sie Retter und Bewahrer oder Nutznießer und Mitläufer?
Welches Ziel verfolgten Museen und Archive im Nationalsozialismus, enteignete Gegenstände aus jüdischem Besitz zu sammeln, zu bewahren und zu präsentieren? Die Ausstellung Gentlemen’s Agreement zeichnet am Beispiel der Kulturgutsammlung aus jüdischem Besitz durch den ehemaligen Schnaittacher Heimatmuseumsleiter Gottfried Stammler die historischen Abläufe, Zusammenhänge und die Folgen enteigneten jüdischen Kulturguts bis heute nach.
Jüdisches Museum Franken in Schnaittach (Museumsgasse 12-16)
Laufzeit: 20.04.24-23.02.25
Öffnungszeiten: Sa + So 12-17 Uhr
14.04.24, 14 Uhr, Ausstellungseröffnung mitderFestrede „Schnaittach und die ‚Arisierung‘ jüdischer Geschichte und Kultur im Nationalsozialismus“ von Professor Dr. Dirk Rupnow (Universität Innsbruck)
Begleitprogramm:
So, 28.07.24, 14 Uhr Die Judaikasammlung des Gottfried Stammler. Geschichte einer „Arisierung“ Vortrag von Monika Berthold-Hilpert (Jüdisches Museum Franken) Ort: JMF Schnaittach (Museumsgasse 12-16) Anmeldung: besucherservice@juedisches-museum.org
So, 23.02.25, 14 Uhr Immer noch ein Gentlemen’s Agreement? Der Umgang mit enteignetem Kulturgut aus jüdischem Besitz seit 1933 Podiumsdiskussion und Vorstellung des Begleitbands zur Ausstellung Mit Professor Dr. Dirk Rupnow, Dr. Felicitas Heimann-Jelinek, Monika Berthold-Hilpert, Professor Dr. Dr. h.c. Heiner Bielefeld Moderation: Daniela F. Eisenstein Ort: Sparkassensaal Schnaittach (Marktplatz 5) Anmeldung: besucherservice@juedisches-museum.org
Führungen 2024:
Kuratorinnenführungen
So, 21.04.24, 14 Uhr Führung mit der Kuratorin Monika Berthold-Hilpert
So, 19.05.24, 14 Uhr Führung mit der Kuratorin Monika Berthold-Hilpert
So, 21.07.24, 14 Uhr Führung mit der Kuratorin Daniela F. Eisenstein
So, 04.08.24, 14 Uhr Führung mit der Kuratorin Daniela F. Eisenstein
So, 03.11.24, 14 Uhr Führung mit der Kuratorin Monika Berthold-Hilpert
Die Ausstellungsräume sind leider nicht barrierefrei.
PROJEKTE
Schüler:innen machen Museum
Erinnerungslinien als Graphic Novel
Ausstellungsprojekt des Heinrich Schliemann Gymnasiums
ab 14.09.24 bis 27.06.25
Verblasste Erinnerungen und historisches Wissen lebendig werden zu lassen und ins gegenwärtige Bewusstsein zu holen – mit diesem Ziel entwickelte die Klasse 11c des Heinrich-Schliemann-Gymnasiums zusammen mit dem Jüdischen Museum Franken eine Graphic-Novel-Ausstellung, in der sie Geschichten und Erinnerungen jüdischer Persönlichkeiten aus Fürth zeichnerisch und graphisch umsetzte. Die Schüler:innen haben sich in der Dauerausstellung und Bibliothek des Museums auf die Spuren von Suzanne und Werner Gundelfinger, Julius Hirsch, Martha und Lotte Krautheimer, Rabbiner David Spiro, Ruth Weiß, Frieda und Alfred Davidson sowie der Geschichte des Museumsgebäudes – das Wohnhaus der Drucker-Familie Fromm – gemacht. Auch wenn die Geschichten lückenhaft und die Darstellung in Teilen fiktiv bleiben, konnten sich die Schüler:innen in das, was bekannt ist, einfühlen und zeichneten die Biografien in den Graphic Novels nach.
Fortsetzung des Projekts: „Audiowalk Jüdisches Leben in Fürth“ mit Biographien zu bekannten jüdischen Personen in Fürth
Was verband die Fürther Kanu-Club-Gründer Rudolf Benario und Ernst Goldmann, bis sie 1933 als politische Gegner der Nationalsozialisten und Juden verhaftet, verschleppt und ermordet wurden? Und was bewegte den nach 1945 nach Fürth zurückgekehrten Werner Gundelfinger Judaika aus Franken zu sammeln, in einer Zeit, in der niemand an eine Zukunft jüdischen Lebens in Deutschland glaubte? Diesen Fragen geht der Audiowalk „Jüdisches Leben in Fürth“ nach, den Schüler:innen eines P-Seminars des Fürther Helene-Lange-Gymnasiums entwickelt haben.
Bereits Anfang dieses Jahres präsentierten Schüler:innen des HLG den prämierten Audiowalk, der zu Orten jüdischer Geschichte im Fürther Stadtgebiet führt. In einem zweiten Schritt haben sich nun erneut Schüler:innen des HLG in einem P-Seminar über ein Jahr lang intensiv mit der jüdischen Geschichte Fürths auseinandergesetzt. Das Jüdische Museum Franken und das Jugendmedienzentrum Connect haben sie dabei begleitet. Ergebnis ist ein Audiowalk zu jüdischen Biografien: die Autorin und Menschenrechtsaktivistin Ruth Weiss, die Stifterin Lotte Krautheimer, der Mäzen Werner Gundelfinger, das Liebespaar Alfred & Frieda Davidson, der Schriftsteller Jakob Wassermann sowie die Antifaschisten Rudolf Benario und Ernst Goldmann.
Fürths jüdische Geschichte lässt sich nun in insgesamt elf Audio-Stationen erkunden. Der Audiowalk kann über die App „Playing Culture“, die vom Jugendzentrum Connect entwickelt wurde, gespielt werden. „Playing Culture“ ist kostenfrei in Google Playstore sowie im App Store verfügbar.
Der Audiowalk ist zudem als Podcast „Audiowalk jüdisches Leben in Fürth“ auf Spotify zu hören:
Prämiertes Projekt: Audiowalk Jüdisches Leben in Fürth
Der von den Schüler:innen eines P-Seminars im Schuljahr 2022/23 in Kooperation mit dem Jugendmedienzentrum Connect und dem Jüdischen Museum Franken entwickelte Audiowalk „Jüdisches Leben in Fürth“ führt zu sechs wichtigen historischen Orten.
Von der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien ist der Audiowalk mit dem „Mach Dein Radio Star-2023“ in der Kategorie „P-Seminar“ (Oberstufe) ausgezeichnet.
Das denkt die Jury: „Der Audiowalk ist vielseitig aufbereitet und authentisch lebendig und akustisch ansprechend gestaltet, wobei der thematisch und stilistisch anspruchsvolle Beitrag sehr professionell umgesetzt wurde – es fühlt sich wirklich an wie eine Zeitreise.“
Auf den Spuren Jakob Wassermanns in Fürth – Playing Culture History: Local Based Game zur Entdeckung jüdischer Geschichte in Fürth
Playing Culture History – 150 Jahre Jakob Wassermann: Bei diesem Kooperationsprojekt des Jugendmedienzentrums Connect mit dem Jüdischen Museum Franken und der Jakob Wassermann Schule Fürth haben Schüler:innen ein sogenanntes „Local Based Game“ entwickelt, das sich in einzelnen Spots mit verschiedenen Orten in Fürth beschäftigt, die einen Bezug zu Jakob Wassermann haben. Die Schüler:innen haben sich in Kleingruppen mit Jakob Wassermann auseinandergesetzt und Spielaufgaben entwickelt. Diese wurden anschließend in die espoto-App eingefügt und als digitale Schnitzeljagd „Playing Culture History“ spielbar gemacht.
Eine kurze Einführung zum Schüler:innen-Projekt gibt es in diesem Hörbeitrag: Projektvorstellung.
Das Local Based Game „Playing Culture History“ startet ihr hier:
Leichte Sprache: Kooperation mit dem Institut für Fremdsprachen und Auslandskunde
Um Texte zu Ausstellungsobjekten Besucherinnen und Besuchern in Leichter Sprache zugänglich zu machen, kooperierte das JMF Fürth mit dem Institut für Fremdsprachen und Auslandskunde (IFA) bei der Universität Erlangen-Nürnberg.
Leichte Sprache ist besonders barrierefrei und niedrigschwellig. Davon profitieren Personen, die z. B. dabei sind, Deutsch zu lernen, eine Leseschwäche oder kognitive Einschränkungen haben. Im Rahmen eines Seminars am Institut für Fremdsprachen und Auslandskunde in Erlangen beschäftigen sich Studierende mit der Übersetzung von Texten in Leichte Sprache. Als Projektarbeit haben sie zu Ausstellungsobjekten und Räumen im Jüdischen Museum Franken in Fürth Texte in Leichter Sprache verfasst, die künftig Besucher:innen des Museums zugänglich sein werden.
Die Studierenden bieten zudem eine Sonderführung im Kontext des Deutschen Diversity Tages in Leichter Sprache an. Die Führung findet am 28. Mai 2024 um 15.30 Uhr statt.
Texte in Leichter Sprache zu den Ausstellungsobjekten und Räumen:
Eine Ausstellung von Schüler:innen des Hans-Sachs-Gymnasiums Nürnberg im JMF Fürth
27.10.23 – 17.04.24
„Viele Menschen haben wenige Berührungspunkte mit dem heutigen Judentum. Manchen fallen zum Thema ‚Juden‘ nur Stereotype ein.“ So beschreiben die Schüler:innen des P-Seminars des Hans-Sachs-Gymnasiums in Nürnberg ihre Motivation, gemeinsam mit dem Jüdischen Museum Franken eine Ausstellung zu konzipieren, die auf jüdisches Leben und jüdische Menschen in unserer Region neugierig machen soll. In der Ausstellung „Lebkuchen & Davidstern – jüdisch in Nürnberg“ geben die Schüler:innen eine Übersicht ihrer Erkenntnisse und Recherchen. Zu sehen ist die Ausstellung im Jüdischen Museums Franken in Fürth.
Jüdisches Leben heute: Vielfältig und facettenreich Die ausgestellten Texte und Exponate vermitteln unterschiedliche Einblicke in das Leben von Jüdinnen und Juden, die heute in Nürnberg leben. Unter den Interviewpartnerinnen und -partnern waren unter anderem die Nürnberger Stadträtin Diana Liberova und Rabbiner Steven Langnas. Auch die Psychologin Esther Hadar, der Kantor der IKGN, Yonatan Amrani, und Schüler des Gymnasiums wurden befragt.
Neben originellen Details wie Rezepten von Lieblingsgerichten und persönlichen Gegenständen werden in der Ausstellung auch die individuellen Lebenseinstellungen der Befragten vor dem Hintergrund ihres unterschiedlichen Alters, Geschlechts, ihrer Herkunft und religiösen Ausrichtung deutlich.
LEBKUCHEN & DAVIDSTERN
jüdisch in Nürnberg
Schüler:innen machen Museum
Eine Ausstellung von Schüler:innen des Hans-Sachs-Gymnasiums Nürnberg im JMF Fürth
„Viele Menschen haben wenige Berührungspunkte mit dem heutigen Judentum. Manchen fallen zum Thema ‚Juden‘ nur Stereotype ein.“ So beschreiben die Schüler:innen des P-Seminars des Hans-Sachs-Gymnasiums in Nürnberg ihre Motivation, gemeinsam mit dem Jüdischen Museum Franken eine Ausstellung zu konzipieren, die auf jüdisches Leben und jüdische Menschen in unserer Region neugierig machen soll. In der Ausstellung „Lebkuchen & Davidstern – jüdisch in Nürnberg“ geben die Schüler:innen eine Übersicht ihrer Erkenntnisse und Recherchen. Zu sehen ist die Ausstellung im Jüdischen Museums Franken in Fürth.
Jüdisches Leben heute: Vielfältig und facettenreich Die ausgestellten Texte und Exponate vermitteln unterschiedliche Einblicke in das Leben von Jüdinnen und Juden, die heute in Nürnberg leben. Unter den Interviewpartnerinnen und -partnern waren unter anderem die Nürnberger Stadträtin Diana Liberova und Rabbiner Steven Langnas. Auch die Psychologin Esther Hadar, der Kantor der IKGN, Yonatan Amrani, und Schüler des Gymnasiums wurden befragt.
Neben originellen Details wie Rezepten von Lieblingsgerichten und persönlichen Gegenständen werden in der Ausstellung auch die individuellen Lebenseinstellungen der Befragten vor dem Hintergrund ihres unterschiedlichen Alters, Geschlechts, ihrer Herkunft und religiösen Ausrichtung deutlich.
Herzlich willkommen im Pressebereich des Jüdischen Museums Franken! Hier finden Sie aktuelle Presseinformationen und Pressebilder sowie Film- und Audiomaterial zu unseren Ausstellungen und Projekten. Um unseren Newsletter zu abonnieren, melden Sie sich bitte hier an. Foto- und Drehgenehmigungswünsche vereinbaren Sie bitte mit der Stabstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Carolin Ordosch.
Für zusätzliche Informationen stehen wir Ihnen selbstverständlich gerne persönlich zur Verfügung. Wir freuen uns auf Ihre Berichterstattung.
Ansprechpartnerin Tatjana Scharrer, M. A. Stabstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit +49 (0)911 950 988 – 20 presse@juedisches-museum.org
Jüdisches Museum Franken Postfach 2055 | 90710 Fürth
Graphic Novels zu biografischen Fragmenten jüdischen Lebens in Fürth: Eine Ausstellung der Klasse 11c des Heinrich-Schliemann-Gymnasiums und des Jüdischen Museums Franken.
Das Jüdische Museum Franken in Fürth möchte die Erinnerung an Alfred Heilbronn lebendig halten und benennt seinen Museumsgarten nun nach dem renommierten Botaniker.
Eine Ausstellung des P-Seminars des Hans-Sachs-Gymnasiums, 2023–24
ab dem 27. Oktober 2023 im JMF Fürth zu sehen!
Viele Menschen haben wenige Berührungspunkte mit dem heutigen Judentum. Manchen fallen zum Thema „Juden“ nur Stereotype ein. Deswegen haben wir vom P-Seminar des Hans-Sachs-Gymnasiums in Nürnberg gemeinsam mit dem Jüdischen Museum Franken eine Ausstellung konzipiert, die auf jüdisches Leben und jüdische Menschen in unserer Metropolregion neugierig macht und darüber aufklärt.
Hierfür haben wir Personen jüdischen Glaubens getroffen und interviewt, die in unserer Region leben. Im Fokus standen weniger Fragen zur Religion selbst, als vielmehr Fragen zum gelebten Alltag, Hobbys und den vielfältigen persönlichen Lebenseinstellungen.
Unter den Interviewpartnerinnen und -partnern waren Diana Liberova (Stadträtin in Nürnberg), Rabbiner Steven Langnas, Esther Hadar (Psychologin), Yonatan Amrani (Kantor der IKGN) sowie unsere Mitschüler Jonathan und Gabriel.
Die Interviewten waren sehr aufgeschlossen. Von einigen haben wir beispielsweise die Rezepte ihrer Lieblingsgerichte oder sogar einen persönlichen Gegenstand erhalten. Durch das Projekt konnten wir sehr viel Neues und Interessantes über jüdisches Leben heute lernen. In der Ausstellung geben wir einen Einblick in die Ergebnisse unserer Recherchen. Auf diese Weise vermittelt die Ausstellung unterschiedliche Blickwinkel auf die Welt.
Wir freuen uns sehr über Ihren Besuch!
Ihr P-Seminar des HSG und der betreuende Lehrer Markus Sternecker
In Kooperation mit: Gefördert von:
PRESSEBILDER
JMF FÜRTH, SCHNAITTACH, SCHWABACH
Die Nutzung der folgenden Fotos ist im Rahmen der Berichterstattung über aktuelle Ausstellungen, Veranstaltungen und Aktivitäten des Jüdischen Museums Franken kostenlos. Für jedwede weitere Verwendung ist die Zustimmung des Jüdischen Museums Franken erforderlich.
Sabine Forkel-Kutschka und Christopher Scholz lesen Texte von Jakob Wassermann und Şehbal Şenyurt Arınlı
Das Jüdische Museum Franken in Fürth lädt im Rahmen des Jubiläums 150 Jahre Jakob Wassermann am 10. Oktober 2023, um 19 Uhr, zur Lesung Fremde Vertrautheit – Vertraute Fremdheit ins Jüdische Museum Franken nach Fürth (Königstraße 89) ein. Es lesen Sabine Forkel Kutschka und Christopher Scholz Texte von Jakob Wassermann und Şehbal Şenyurt Arınlı. Die ausgewählten Texte stammen aus dem „Jakob Wassermann Rundweg 2023“, einem Kunst-Literaturpfad in der Fürther Innenstadt, der von der Künstlerin Maja Bogaczewicz und der Autorin Şehbal Şenyurt Arınlı anlässlich des 150. Jubiläums von Jakob Wassermann im Auftrag der Stadt Fürth realisiert wurde.
Şehbal Şenyurt Arınlıist eine aus Istanbul stammende Dokumentarfilmerin und ‑produzentin und Schriftstellerin. Sie arbeitete für internationale Presseorgane und TV-Nachrichtenmagazine. Als erste Kamerafrau der Türkei setzte sich Şehbal Şenyurt Arınlı aktiv für die Präsenz von Frauen in der Filmbranche ein. Ihre gesellschaftskritischen und politischen Arbeiten drehen sich um Genozid, Exil und Verbannung. Şehbal Şenyurt Arınlı engagiert sich in verschiedenen NGOs und insbesondere für eine demokratische Lösung des Kurdenkonflikts. In der Türkei war sie politisch in der „Partei des Friedens und der Demokratie“ (später „Demokratische Partei der Völker“-) sowie in der „Demokratischen Gesellschaft“ aktiv. Im Juli 2017 wurde sie von der türkischen Regierung verhaftet. Nur durch einen Zufall kam sie frei und konnte nach Deutschland fliehen. 2017 bis 2020 lebte Şehbal Şenyurt Arınlı als PEN-Stipendiatin des Writers in Exile-Programms in Nürnberg. Seit 2020 lebt sie und wirkt sie in Fürth.
Kondolenzschreiben von Gustav Weber an Walter Tuchmann, Schwabach, 1934, Stadtarchiv Schwabach // Sprecher und Aufnahme: Christoph Grube
Am 2. August 1934 schrieb der Schwabacher Gaswerkdirektor Gustav Weber an Walter Tuchmann anlässlich des Todes seines Vaters Max Philipp Tuchmann. Zwischen den Zeilen kritisierte er riskanterweise den Nationalsozialismus.
In Schwabach veranstaltete die Kreisleitung der NSDAP im August 1937 eine Versammlung im großen Saal der Bärenwirtschaft und lud die Schwabacher Bevölkerung ein. Anlass war Walter Tuchmanns überstürzte Flucht aus Schwabach im Juli 1937. Auf dieser antisemitischen Propaganda-Veranstaltung las der Kreisleiter und Brügermeister Wilhelm Engelhard den Kondolenzbrief Gustav Webers vor und rückte ihn in die Nähe der Staatsfeindlichkeit.
Aussagen aus einer eidesstattlichen Erklärung des Anwalts Dr. Walter Berlin, London 1950, Bayerisches Hauptstaatsarchiv, München // Sprecher: Christoph Grube
1950 machte tuchmanns Anwalt Dr. Walter Berlin eine detaillierte eidesstattliche Erkläung für das Rückerstattungsverfahren der Erben Walter und Elise Tuchmanns gegen die Käufer des Drei-S-Werks. Berlins Aussage ist bis heute die einzig bekannte Quelle, die beschreibt, wie es dem plötzlich mittellos gewordenen Ehepaar Walter und Elise Tuchmann im Prager Exil erging.
In seiner Eklärung beschrieb er außerdem, wie er Walter Tuchmann nach seiner Flucht überzeugte, das Drei-S-Werk zu verkaufen, um einer Beschlagnahmung durch die Nationalsozialisten zuvrzukommen. Nach der Einholung verschiedener Angebote wurde das Werk für 321.000 Reichsmark verkauft. Beide, Berlin und Tuchmann, hielten den Preis für unangemessen, sahen jedoch keinen anderen Ausweg.
Zu einem rechtskrätigen Vergleich zwischen den Erben Tuchmanns und den Käufern kam es 1952: Das Drei-S-Werk sollte den Erben und Rechtsnachfolgern Walter Tuchmanns 190.000 DM zahlen. Damit waren alle Ansprüche abgegolten.
Brief von Elise Tuchmann aus Mexiko an ihre Schwester Emmy Graf nach Nürnberg 1941, Bayerisches Hauptstaatsarchiv, München // Aufnahme: Tonstudio Katzer, Nürnberg // Sprecherin: Adeline Schebesch
1941, nachdem Walter Tuchmann einen Schlaganfall erlitten hatte, beschrieb Elise Tuchmann ihrer in Deutschland lebenden Schwester Emmy Graf, auch Emma genannt, den Alltag im mexikanischen Exil. Der Brief spiegelt wider, in welcher desolaten Situation sich Walter und Elise Tuchmann befanden.
Brief von Frau Veerkamp aus Mexiko an Emmy Graf nach Nürnberg 1946, Bayerisches Hauptstaatsarchiv, München // Aufnahme: Tonstudio Katzer, Nürnberg // Sprecherin: Adeline Schebesch
Im mexikanischen Exil pflegten Walter und Elise Tuchmann mit den Veerkamps einen freundschaftlichen Umgang. Die Veerkamps waren breits um 1910 aus Deutschland nach Mexiko ausgewandert. Sie betrieben in Mexiko City ein Handelshaus für Musikinstrumente.
Im Mai 1946 antwortete Frau Veerkamp auf eine Schreiben von Emmy Graf, die in Nürnberg lebte und den Kontakt zu ihrer Schwester Elise Tuchmann suchte. Sie teilte der ahnungslosen Emmy Graf mit, dass Elise und Wlater Tuchmann bereits im Jahr 1942 und 1943 verstorben waren.
Eidesstattliche Erklärung Erich Rosenwalds, Florida, 1965, Bayerisches Hauptstaatsarchiv, München (1:41) // Sprecher und Aufnahme: Christoph Grube
196https://www.juedisches-museum.org/wp-content/uploads/Hoerstation_2.3.mp35 verfasste der Neffe Walter Tuchmanns, Erich Rosenwald, eine eidesstattliche Erklärung für ein Verfahren vor dem Bayerischen Landesentschädigungsamt. In dieser beschreibt er die gesundheitlichen finanziellen Probleme von Walter und Elise Tuchmann in Mexiko.
Der Erbengemeinschaft ging es um Entstädigungsansprüche für Schaden an Vermögen und im beruflichen Fortkommen durch die Flucht Walter Tuchmanns. Für Letzteres erhielt die Erbengemeinschaft 1965 eine Entschädigung in Höhe von 9.666 DM.
JAKOB SCHÖNBERG
Der Komponist Dr. Jakob Schönberg kam als erstes Kind von Rosalie und David Schönberg am 19. September 1900 in der Hirschenstraße 19 auf die Welt. Sein Vater David, der aus Krakau stammte, übernahm in Fürth die Taschenspiegel- und Lederwarenhandlung seines Schwiegervaters und arbeitete zudem als Buchbinder und als Kantor in der Klaus-Synagoge. Jakob wurde jüdisch-orthodox erzogen und erhielt schon mit fünf Jahren Klavierunterricht. Bereits als Jugendlicher komponierte er seine ersten Stücke und trat als Schüler auf Abschlussfeiern am Klavier auf. 1920 war er Teil der musikalischen Leitung einer Wohltätigkeitsveranstaltung im Stadttheater Fürth.
Als 20-jähriger Student stellte er sich 1921 im Berolzheimerianum in Fürth mit einem abendfüllenden Programm mit fünf eigenen Kompositionen vor und übernahm
dabei die musikalische Leitung. Den Gesang übernahm der Tenor Max Altglass des Nürnberg-Fürther Stadttheaters, als Orchester wirkte die Reichswehrbrigade aus Nürnberg. Die regionalen Zeitungen berichteten überwiegend positiv über das Konzert, erkannten Anklänge an Verdi und Wagner und betonten das große Talent des jungen Künstlers.
Jakob Schönberg studierte an den Universitäten in Erlangen, Berlin und Darmstadt und wurde 1925 in Erlangen mit einer Doktorarbeit zu den traditionellen Gesängen des Israelitischen Gottesdienstes in Deutschland mit der höchsten Note „summa cum laude“ promoviert.
Seine berufliche Laufbahn bestritt er als Musikkritiker und Autor bei der „Nürnberger Zeitung“, der „Bayerischen Radio-Zeitung“ und der „Zeitschrift für Musikwissenschaft“. Zudem arbeitete er als Dirigent im größten Kino Nürnbergs, dem „Phoebus-Palast“, in welchem er Stummfilme mit Orchestermusik live begleitete. Als Pianist trat er in kleineren Kinos auf. Schönberg komponierte auch selbst Filmmusik, die in internationalen
Verlagshäusern gedruckt wurde.
Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten im Jahr 1933 zog er nach Berlin und wurde Musikkritiker der „Jüdischen Rundschau“. Sein künstlerisches Interesse wandte sich ab 1934 vor allem der jüdischen Musikfolklore zu. 1935 publizierte er eine Sammlung von 230 hebräischen Gesängen und Melodien, die er „Lieder aus Erez Israel“ nannte. Mit den Hymnen, Heimat-, Fest-, Liebes- und Kinderliedern sowie Tänzen wollte er eine neue jüdische Identität präsentieren.
1937 komponierte er sein vielleicht wichtigstes Werk, die „Chassidische Suite“, zunächst für das Klavier und dann auch für das Orchester. Schönbergs Musik wurde in den Jahren 1936 bis 1938 mehrmals in Berlin und Frankfurt am Main
durch die Jüdischen Kulturbünde und auf größeren jüdischen Musikveranstaltungen aufgeführt.
Vielleicht war es Fürther Verbundenheit, die Schönberg dazu veranlasste, Jakob Wassermanns Erzählung über den vermeintlichen Messias Sabbatai Zwi aus seinem Roman „Die Juden aus Zirndorf“ zu vertonen. Die Dramatisierung des Werks von Jakob Wassermann mit der Musik von Jakob Schönberg wurde von Otto Bernstein inszeniert und 1936 im jüdischen Kulturbund Berlin aufgeführt.
1939 floh Jakob Schönberg mit seiner Frau Fanny nach England; im Januar 1948 wanderten sie nach New York aus, wo bereits ein Bruder Schönbergs lebte.
Für die New Yorker Park Avenue Synagogue komponierte er im Auftrag des Kantors Putterman sein „V’shomru“ für ein Tenor-Solo mit gemischtem Chor und Orgel.
Schönberg arbeitete dann als Musiklehrer an der Trinity School in New York. Die Stelle als Lehrer an der Carnegie School of Music in Englewood in New Jersey konnte er nicht mehr antreten, da er an einem Hirntumor erkrankte und am 1. Mai 1956 in New York starb.
In seinem Schaffen suchte Schönberg nach einem entschiedenen jüdischen Stil und wurde dabei zu dem bedeutendsten Vertreter des jüdisch-nationalen Stils in der modernen Musik.
Nachdem die Musik Schönbergs fast vergessen war, erschien 2012 eine Doppel-CD mit Liedern und Kompositionen Schönbergs unter dem Titel „Another Schönberg“, der auf seinen Großcousin, den Wiener Komponisten und Künstler Arnold Schönberg (1874-1951) anspielt. Eingespielt wurde die Musik unter anderen von dem Pianisten Jascha Nemtsov, der sich als Musikwissenschaftler in seinem Werk von 2010 zu jüdischen Komponisten im Berlin der NS-Zeit intensiv mit Jakob Schönberg beschäftigte. 2014 spielte Nemtsov ein Teil des Werkes Schönbergs mit zwei weiteren Künstlern im Kulturforum Fürth einem faszinierten Publikum vor.
Von Marina Heller
Bildnachweise:
Jakob Schönberg: Leo Baeck Institute, New York
Programm „Wohltätigkeits-Bunter-Abend“: Leo Baeck Institute, New York
Progamm „Kompositioonsabend“: Leo Baeck Institute, New York
Max Slevogt, Porträt Jakob Wassermann (Literaturarchiv Marbach): Foto Jüdisches Museum Franken / Fotografin: Annette Kradisch, Nürnberg
Postkarte Empire State Building, New York: Jüdisches Museum Franken
Kompositionsabend Berolzheimerianum: Jascha Nemtsov: Deutsch-jüdische Identität und Überlebenskampf: Jüdische Komponisten im Berlin der NS-Zeit. Wiesbaden : Harrassowitz, 2010.
Jascha Nemtsov, Deutsch-jüdische Identität und Überlebenskampf. Jüdische Komponisten im Berlin der NS-Zeit (Studien und Quellen zur jüdischen Musikkultur 10), Wiesbaden 2010.
Barbara Ohm, Petits Fürths 3. Sabbatai Zwi – Eine Oper des Fürther Komponisten Jakob Schönberg nach einem Sujet des Fürther Dichters Jakob Wassermann, in: Fürther Geschichtsblätter 4/2004, S. 123-125.
STADTVERFÜHRUNGEN IM JÜDISCHEN MUSEUM FRANKEN IN FÜRTH
Im September ist auch im Jüdischen Museum Franken in Fürth Stadt(ver)führungszeit! Vom 15.-17. September ist es wieder soweit: Mit nur einem Türmchen pro Person sind Sie beim größten Stadtführungs-Marathon Deutschlands dabei und können ein Wochenende lang Kultur und Kunst in Führungen und Programmen erleben. Auch im Jüdischen Museum Franken verwandeln wir Ihre Sicht auf die Geschichte und Gegenwart der Stadt!
Lassen Sie sich verführen!
Alle Angebote sind 2023 für maximal 20 Personen ausgelegt. Ausnahme bildet die Veranstaltung zur VR-Anwendung, bei der 50 Personen teilnehmen können.
Kosten: Türmchen über die Vorverkaufsstellen der Stadt(ver)führungen.
Was symbolisiert eigentlich der Davidstern? Wofür steht das Zertreten eines Glases bei einer jüdischen Hochzeit? Und was verbirgt sich hinter „Zaubernamen“ auf jüdischen Amuletten? Die Führung erläutert die Bedeutung jüdischer Symbole und Traditionen in Vergangenheit und Gegenwart.
16.9.23, 11 Uhr
Schlüsselmomente in der jüdischen Religionsgeschichte
Lernen Sie in dieser Führung jüdische Riten und Feiertage kennen, wie sie im fränkischen Judentum gelebt wurden und werden. Highlights sind das Ritualbad und die Laubhütte im historischen Wohnhaus jüdischer Familien, in dem sich heute das Museum befindet. Die Spurensuche führt weiter zu einer beeindruckenden Judaika-Sammlung, die Schlüsselmomente jüdischer Religionsgeschichte erfahrbar macht.
16.9.23, 12 Uhr
Schrift und Sprache: Der Schlüssel zur Welt
Das Judentum ist zu Recht als „Volk des Buches“ bekannt, denn Texte und Sprache spielen in der jüdischen Religion und Kultur eine große Rolle. Dabei erscheinen viele Texte auf den ersten Blick verschlossen, da sie in Hebräisch oder Jiddisch verfasst sind. Einen Einblick in die vielfältigen Sprachen und literarischen Traditionen des Judentums vermittelt diese Führung – angefangen von der Tora bis hin zum Werk des Fürther Erfolgsautors Jakob Wassermann.
16.9.23, 13 Uhr
Schlüsselmomente jüdischer Geschichte in Franken
Knapp 500 Jahre währt die wechselvolle Geschichte jüdischen Lebens in Fürth, dem Zentrum jüdischer Religiosität in Süddeutschland. Der lange Weg zur Gleichstellung, Verfolgung vor und während der NS-Zeit, sowie jüdisches Leben von der Nachkriegszeit bis heute stehen im Fokus dieser Führung. Begeben Sie sich auf eine Zeitreise zu den bedeutendsten Ereignissen dieser Geschichte.
16.9.23, 14 Uhr Verschlossene Räume öffnen: Die älteste Synagoge von Fürth
Manche Räume sind unwiderruflich verschlossen und können nicht mehr geöffnet werden. Dazu zählt auch die „Altschul“, die älteste Synagoge von Fürth, die 1617 erbaut wurde und 1938 ein Opfer des Novemberpogroms wurde. Mit Hilfe einer Virtual Reality–Brille können wir heute – zumindest virtuell – einen Blick ins Innere der Synagoge werfen und sie als Zeugnis jüdischen Lebens in Franken neu entdecken.
16.9.23, 15 Uhr
Schrift und Sprache: Der Schlüssel zur Welt
Das Judentum ist zu Recht als „Volk des Buches“ bekannt, denn Texte und Sprache spielen in der jüdischen Religion und Kultur eine große Rolle. Dabei erscheinen viele Texte auf den ersten Blick verschlossen, da sie in Hebräisch oder Jiddisch verfasst sind. Einen Einblick in die vielfältigen Sprachen und literarischen Traditionen des Judentums vermittelt diese Führung – angefangen von der Tora bis hin zum Werk des Fürther Erfolgsautors Jakob Wassermann.
16.9.23, 16 Uhr
Schlüsselmomente in der jüdischen Religionsgeschichte
Lernen Sie in dieser Führung jüdische Riten und Feiertage kennen, wie sie im fränkischen Judentum gelebt wurden und werden. Highlights sind das Ritualbad und die Laubhütte im historischen Wohnhaus jüdischer Familien, in dem sich heute das Museum befindet. Die Spurensuche führt weiter zu einer beeindruckenden Judaika-Sammlung, die Schlüsselmomente jüdischer Religionsgeschichte erfahrbar macht.
17.9.23, 11 Uhr
Jüdische Symbole entschlüsseln
Was symbolisiert eigentlich der Davidstern? Wofür steht das Zertreten eines Glases bei einer jüdischen Hochzeit? Und was verbirgt sich hinter „Zaubernamen“ auf jüdischen Amuletten? Die Führung erläutert die Bedeutung jüdischer Symbole und Traditionen in Vergangenheit und Gegenwart.
17.9.23, 12 Uhr
Schlüsselmomente in der jüdischen Religionsgeschichte
Lernen Sie in dieser Führung jüdische Riten und Feiertage kennen, wie sie im fränkischen Judentum gelebt wurden und werden. Highlights sind das Ritualbad und die Laubhütte im historischen Wohnhaus jüdischer Familien, in dem sich heute das Museum befindet. Die Spurensuche führt weiter zu einer beeindruckenden Judaika-Sammlung, die Schlüsselmomente jüdischer Religionsgeschichte erfahrbar macht.
17.9.23, 13 Uhr
Schrift und Sprache: Der Schlüssel zur Welt
Das Judentum ist zu Recht als „Volk des Buches“ bekannt, denn Texte und Sprache spielen in der jüdischen Religion und Kultur eine große Rolle. Dabei erscheinen viele Texte auf den ersten Blick verschlossen, da sie in Hebräisch oder Jiddisch verfasst sind. Einen Einblick in die vielfältigen Sprachen und literarischen Traditionen des Judentums vermittelt diese Führung – angefangen von der Tora bis hin zum Werk des Fürther Erfolgsautors Jakob Wassermann.
17.9.23, 14 Uhr
Jüdische Symbole entschlüsseln
Was symbolisiert eigentlich der Davidstern? Wofür steht das Zertreten eines Glases bei einer jüdischen Hochzeit? Und was verbirgt sich hinter „Zaubernamen“ auf jüdischen Amuletten? Die Führung erläutert die Bedeutung jüdischer Symbole und Traditionen in Vergangenheit und Gegenwart.
17.9.23, 15 Uhr
Verschlossene Räume öffnen: Die Krautheimer Krippe
Die Kinderkrippe der jüdischen Familie Krautheimer bot ab 1912 liebevolle Pflege für Kleinkinder. Damit unterstützte sie insbesondere alleinstehende, berufstätige Mütter – unabhängig von ihrer Konfession. Gesunde Ernährung, Hygienemaßnahmen und die reichliche Zufuhr von Tageslicht waren die Grundpfeiler des damals innovativen Konzeptes. Die Führung gibt Einblicke in die Räumlichkeiten der ehemaligen Krippe, die heute als Schulgebäude genutzt wird und führt auch zum Wohnhaus der Stifterfamilie Krautheimer.
PRESSEFOTOS SYNAGOGENGASSENFEST
Synagogengasse 10, Jüdisches Museum Franken in Schwabach
Das Jüdische Museum Franken in Schwabach veranstaltet ein Konzert mit dem Musikensemble simkhat hanefesh am Sonntag, den 16. Juli, um 17 Uhr in der Ehemaligen Synagoge, Synagogengasse 6 in Schwabach.
Simkhat hanefesh bringt jiddische Lieder und jüdische Musik aus Renaissance und Barock zum Klingen. Das Ensemble vereint aktuelle wissenschaftliche Forschung und Recherche mit langjähriger Erfahrung in der Alten Musik. Seit seiner Gründung brachte simkhat hanefesh bereits duzende wiederentdeckte altjiddische Lieder zu Gehör, die es selbst arrangiert. Das Ensemble möchte ein Bewusstsein schaffen für diesen kulturellen Schatz und die Schönheit der altehrwürdigen jiddischen Lieder.
Mit James Hewitt (Barockvioline), Diana Matut (Gesang, Flöten, Nyckelharpa), Nora Thiele (Perkussion, Glocken, Colascione), Erik Warkenthin (Laute, Theorbe, Barockgitarre), Dietrich Haböck (Viola da Gamba)
Danke den Kooperationspartnern: Förderverein Jüdisches Museum Franken, der Stadt Schwabach und den Verein Synagogengasse 6 für die Förderung und Zusammenarbeit
VERKUPPELT
JÜDISCHE HEIRATSVERMITTLUNG IN FRANKEN IM 18. UND 19. JAHRHUNDERT
Vortrag von Franziska Strobel
Früher suchten jüdische Eltern für ihre Kinder den Ehepartner oder die Ehepartnerin selbst aus. Hierfür benötigten sie einen geschickten Vermittler. Ausgehend von kürzlich entdeckten Briefen an den Schnaittacher Rabbiner Mayer Heller Bretzfeld aus dem 18. und 19. Jahrhundert, von denen viele um die Ehevermittlung kreisten, referiert Franziska Strobel über die jüdische Heiratsvermittlung in Franken.
Bis heute beauftragen jüdische Familien Heiratsvermittler und führen damit eine alte Tradition weiter, die früher in allen jüdischen Gemeinden praktiziert wurde, so auch in Franken. Wie eine Heiratsvermittlung früher ablief, welche Vor- und Nachteile sich in der Praxis ergaben, erfahren sie in diesem spannenden Beitrag.